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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 112

1906 - Leipzig : Hirt
112 Von der Bildung des Frnkischen Reiches bis zu Karl dem Groen. Den Handel haben die Araber eine Zeitlang gefrdert. Sie haben eine Menge wertvoller Erzeugnisse in Europa eingefhrt; ein groartiger Vlkerverkehr brachte Araber und Christen in tgliche und lebendige Berhrung. Kunst und Wissenschaft der Araber haben im Mittelalter sehr hoch gestanden, besonders in Spanien; von dort sind die arabischen Ziffern in Europa eingefhrt worden. Aber die Männer der arabischen Wissenschaft sind mit geringen Ausnahmen Nichtaraber; sie stammen aus den unterworfenen Lndern. Das Buch, das die Lehre Mohammeds enthlt, heit Korn. Der Koran untersagt den Genu von Wein und Schweinefleisch, erlaubt die Blut-rche und macht die Ausrottung der Unglubigen, unter denen alle Nicht-Mohammedaner zu verstehen sind, seinen Bekennern zur Pflicht. Die Furcht vor dem Schwerte der christlichen Völker hindert die Mohammedaner heute an der Erfllung dieser Pflicht. Mohammed wurde zu Mekka 571 geboren und starb 632 zu Medina. Beide Städte liegen in Arabien. Die trkische Zeitrechnung, Hedschra ge-nannt, beginnt mit dem Jahre 622, dem Jahre, in dem Mohammed vor seinen Verfolgern von Mekka nach Medina floh. Zeittafel der das Zeitalter der Ziteroroinger. Klodwigs Regierung.............481_511 Karl Martells Sieg der die Araber zwischen Tours und Poitiers................732 Bonifatius' Missionsttigkeit in Deutschland.....716754 König Childerich wird abgesetzt..........751 Gesamtdauer der merowingischen Herrschaft............481 751 bergang des Knigtums an die Familie der Karolinger. König Pipin. Karl Martells Sohn Pipin setzte, wie oben gesagt wurde, den König Childerich ab, wies ihm ein Kloster als Ausenthalt an und lie sich von den frnkischen Groen zum Könige whlen. Er und seine Vorfahren hatten seit einem Jahrhundert die Pflichten des kniglichen Amtes erfllt; nur der knigliche Name hatte ihnen gefehlt. Pipin fragte beim Papste an, ob der König sein solle, der nur den Knigsnamen fhre und sich um die Regierungsgeschfte nicht kmmere, oder der, der die Sorgen der Reichsverwaltung trage. Der Papst gab zur Antwort, da der Trger der ffentlichen Gewalt auch den Knigstitel führen drfe. Pipin wurde von Bonifatius gesalbt, und der Papst selbst wiederholte die Salbung, als er an Pipins Hoflager zu Saint Denis bei Paris erschien, um von ihm Hilfe gegen die Langobarden zu erbitten, die ihn bedrngten. Pipin zog mit Heeresmacht nach Italien, besiegte die Langobarden, schenkte die Stadt Ravenna mit 21 andern Orten dem Papste und legte dadurch den Grund zum Kirchenstaate. Der Papst ernannte den König zum rmischen Patrizius, d. i. zum Schutzherrn Roms und des ppstlichen Gebietes in Italien. Pipin regierte von 751 bis 768.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 57

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Christentum und der Untergang des Reiches. V 3 26. 57 Konstantins Neffe, Iulianus der Abtrnnige", bemhte sich, bert Gtterglauben wieber zu beleben. Aber er fiel nach kurzer Regie-rung im Kriege gegen die Perser. Von jetzt an brcmgte sich alles in die neue Kirche; nur auf abgelegenen Heiben fristete der alte Glaube als Bauernreligion (Heibentum) sein Dasein. Von dem Volke (bert Laien) schieb sich als auserlesener Staub der Klerus, die Geistlichkeit, die von bert Priestern der Hauptstbte, bert Bischfen, geleitet wrbe. Zu den gefeiertsten gehrte der heilige Ambrosius von Mailanb; von ihm rhrt der Ambrosianische Lobgesang her. Er untersagte dem Kaiser Theobosius dem Groen, der zu Thessalonich Tausenbe von Unschulbigen im Zorn hatte nieber-hctuert lassen, bert Eintritt in seine Bischofskirche (Kathebrale), bis er ffentlich Bue tat. 6. Theobosius teilte das Reich unter seine beiben Shne. Das Westreich ging balb durch die Germanen zugruttbe. Fortan erschien der Bischof von Rom als das Oberhaupt der Christenheit.

3. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 109

1900 - Leipzig : Hirt
König Pipin. Mohammed. 109 Maior domus wurde der erste Minister im merowingischen Reiche genannt, d. h. Verwalter des kniglichen Hauses. Unter dem Namen Haus-meier sind die Inhaber dieses Amtes bekannt und berhmt geworden. Die Z^ausmeier. Die Hausmeier aus der Familie Pipins stammen aus dem heutigen Belgien; denn die Namen Pipin von Landen und Pipin von Heristal deuten auf belgischen Ursprung hin. Der bedeu-tendste Maior domus ist Karl Martell oder Karl der Hammer. Die Geschichte nennt ihn so, weil er die Araber im Jahre 732 zwischen Tours und Poitiers so entscheidend schlug, da sie das Frankenland in der Folge nicht mehr betreten haben. König Pipin. Karl Martells Sohn Pipin setzte den König Childerich ab, wies ihm ein Kloster als Aufenthalt an und lie sich von den frnkischen Groen zum Könige whlen. Er und seine Vorfahren hatten seit einem Jahrhundert die Pflichten des kniglichen Amtes erfllt; nur der knig-liehe Name hatte ihnen gefehlt. Pipin fragte beim Papste an, ob derjenige König sein solle, der nur den Knigsnamen fhre und sich um die Regierungsgeschfte nicht kmmere, oder derjenige, der die Sorgen der Reichsverwaltung trage. Der Papst gab zur Antwort, da der Trger der ffentlichen Gewalt auch den Knigstitel führen drfe. Pipin wurde von Bonifatius gesalbt, und der Papst selbst wiederholte die Salbung, als er an Pipins Hoflager zu Saint Denis bei Paris erschien, um von ihm Hilfe gegen die Langobarden zu erbitten, die ihn bedrngten. Pipin zog mit Heeresmacht nach Italien, besiegte die Langobarden, schenkte die Stadt Ravenna nebst 21 andern Orten dem Papste und legte dadurch den Grund zum Kirchenstaate. Der Papst ernannte den König zum rmischen Patriems, d. i. zum Schutzherrn Roms und des ppstlichen Gebietes in Italien. Pipin regierte von 751768. Mohammed. In Arabien bestanden zu Anfang des 7. Jahrhunderts drei Religionen nebeneinander, das Christentum, das Judentum und das Heidentum. Mo-hammed entnahm einer jeden dieser drei Religionen die Bestandteile, die ihm gefielen, und vereinigte sie zu einer neuen Religion. Diese ist unter dem Namen Islam in der Weltgeschichte bekannt geworden. Mohammed und seine Nachfolger halten diese neue Religion mit Feuer und Schwert ausgebreitet. In Asien dehnten die Kalifen, so heien die Nachfolger Mohammeds, ihre Herrschaft bis zum Indus aus; auch die alten Kulturlnder Nordafrikas wurden ihnen unterthan. Zu Anfang des 8. Jahrhunderts drangen die Araber dann in Spanien ein, eroberten das Land zum grten Teil und beherrschten es bis 1492. Auch berschritten sie die Pyrenen und wrden sich ebenfalls in Frankreich ansssig

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 177

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 177 — potien einrichteten, die persische Königstracht annahmen, sich kniefällig verehren ließen und mit dem Diabem auf dem Haupte erschienen. Kurzum, die Erhebung von Byzanz zur Hauptstabt war burchaus in der Natur bcr Diuge begründet; mit der Wahl des Ortes bekuubete Kaiser Konstantin seinen staatsmünnischen Scharfblick und mit Recht bezeichnete sich daher das „neue Rom" als die „Stadt des Konstantin" für alle folgeubeu Zeiten. — Was Konstantin begonnen, vollendeten die folgenben Kaiser — bcntt auch das neue Rom ist nicht an einem Tage erbaut worben. Ter Umfang bcr Stadt, die Zahl der öffentlichen Banten, der Straßen, der Paläste, die Thermen, Theater, Amphitheater, Foren, die Säulenhallen, die Wasserleitungen, Cisternen, Reservoirs, Bäckereien, Hafenanstalten u. s. w. findet man verzeichnet in einer Regionalbeschreibung aus der Zeit des Kaisers Theo-bosius Ii. (gest. 450 n. Chr.). Dieselbe biente zugleich als „Führer" für bic zahlreichen Fremben, die aus allen brei Erbteilen in Byzanz zusammenströmten. Die Schönheit der Umgebung der neuen Metropole — „bic süßauhcimelubc, siunberauschenbe Scenerie der Bosporusstrv-mnng", wie unser Fallmcrayer sich ausbrückt — faub scheut bei den Berichterstattern bcs fünften und sechsten Jahrhuuberts, so außer jener Regionalbeschreibung namentlich bei Procopins von Eäsarea, bic verbieute Anerkennung. Längs des „golbcitcn Hornes", eines der schönsten, größten und gesichertsten Ankerplätze der ganzen Welt, erhoben sich private und öffentliche Lnxusbauteu in Menge, die Auslagen der Kaufleute in der Uferstraße waren berühmt. Jeder Kaiser snchte durch Neubauten seinen Namen auf die Nachwelt zu bringen; namentlich hat Jnstinian diesen Zweck mit aller Absicht verfolgt und sind seine diesbezüglichen Leistungen in Procops Schrift über die Bauwerke verzeichnet. Im übrigen übertrug sich der Luxus und das ganze Wesen Iung, Rom Ii 12

6. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 90

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
90 Karl, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke und sank ohnmchtig zu Boden. Tief erschttert stieg der König von der Mauer herab; nach kurzem Widerstande berlieferte er die Stadt und sich selbst in die Hand des Siegers, der ihn als Gefangenen ins Frankenland sandte. Bei all seiner kriegerischen Ttigkeit vernachlssigte Karl keine seiner brigen Herrscherpflichten. Unablssig durchzog er seine weiten Lande, sah berall nach dem Rechten und sorgte fr Ord- \ nung, und wo er sich zeigte, da gediehen die friedlichen Arbeiten des Volkes und brachten reichen Segen. Auch der Kirche des Franken-reichs gereichte seine sorgliche Ttigkeit zu hohem Vorteil; besonders achtete er darauf, da nur wrdige und fromme Geistliche zu Bi-schfen und Erzbischfen berufen wurden. Als einst der erzbischfliche Stuhl von Kln erledigt war, meldeten sich viele ehrgeizige Bewerber, die nach den groen ueren Vorteilen des Amtes strebten. Karl wollte die Wahl persnlich leiten; er ritt von Aachen nach Kln hinber, einfach wie immer ge-kleidet, so da man ihn fr einen Jger halten konnte. Unweit vor Kln kam er an einem einsamen Kirchlein vorber, von dessen Turm das Glcklein zum Gottesdienste lud. Ter König trat ein und lauschte, tief ergriffen, den einfachen und doch herzenswarmen Worten des Geistlichen, der seines Amtes mit voller Wrde waltete. Nach dem Gottesdienste spendete der König zum Danke einen Goldgulden; aber der bescheidene Priester wies die Gabe als viel zu hoch zurck. Ich will Euch," sprach er, einen anderen Weg zeigen, Eueren Dank abzustatten. Unser Evangelienbuch ist, wie Ihr seht, uerlich schadhaft. Da Ihr Jger seid, knntet Ihr uns das Fell des nchsten Wildes liefern, das Ihr erlegt; daraus kann dann das heilige Buch ein neues Rcklem erhalten." Karl ver-sprach es und ritt seines Weges weiter. In Kln ward er mit allen kniglichen Ehren empfangen. In seine Herberge kamen während der Nacht die Bewerber, machten ihm allerhand Versprechungen und suchten durch groe Geldsummen seine Gunst zu erkaufen. Er nahm die gespendeten Gelder ruhig an, ohne eine Zusage zu geben. Als nun am nchsten Tage die Ratsversammlung stattfand, in der der neue Erzbischof ernannt werden sollte, sprach Karl vom Throne herab: Es sind mir groe Summen berliefert worden, um mich zu bestechen; ich habe sie verwendet, die Schulden des Erzbistums zu bezahlen, soda die Geber sich damit den Dank der Kirche und den Lohn Gottes ver-dient haben. Zum Erzbischof aber ernenne ich den Mann, von dem ich gestern einen einzigen Goldgulden gewonnen habe. Es ist der Priester H i l d e b o l d in der nahen Waldkapelle. Auf, eilt hinaus und fhrt ihn herbei!"

7. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 67

1908 -
herausgefordert hatte, siegte er vollständig (486) und ließ den Überwundenen, 486 als er später in seine Hand fiel, hinrichten. In seiner Schlauheit erkannte er fofort, daß die Bischöfe Galliens mit ihrem großen Einfluß auf die romanische Bevölkerung für ihn wertvolle Verbündete sein würden. Er kam ihnen in jeder Weise entgegen: den Romanen ließ er Leben und Besitz, Verwaltung und Recht; die katholische Kirche versprach er zu ehren und stellte sogar in Aussicht, daß er und sein Volk zu ihr sich bekehren würden; denn noch waren die Franken Heiden, ja sie galten als die verstocktesten, bösartigsten und unzuverlässigsten aller heidnischen Germanen. Die Bischöfe schlugen in die dargebotene Hand ein; die festen Städte, die für die Franken uneinnehmbar waren, öffneten ihre Tore; am Hofe des heidnischen Königs wurden die christlichen Bischöfe mit Ehren überschüttet; die Kirchen und Wallfahrtsorte erhielten reiche Geschenke vom Könige; dieser aber ward später auf Betreiben der Bischöfe vom oftrümischen Kaiser mit Würden geschmückt, die auch den Romanen gegenüber feine Herrschaft als rechtmäßig erscheinen ließen. Den verheißenen Übertritt wagte Chlodwig wegen der heidnischen Gesinnung seiner Franken nicht ohne weiteres zu vollziehen, und umsonst waren lange Zeit die Mahnungen der Bischöfe und seiner katholischen Gemahlin Chlotrlde, einer burgundischeu Fürstin, welche ihren Gemahl auch zum Kampfe gegen die burgundischeu Könige anstachelte, ihre eigenen Verwandten, denen gegenüber sie zur Blutrache verpflichtet war. Endlich bot der Ale-mannenkrieg den Anlaß, das Versprechen auszuführen. Von Süden her drängten die Alemannen rheiuabwärts, und nachdem sie die von den Burgunder: verlassene Pfalz besetzt hatten, wollten sie sich des Gebietes der ripuarifchen Franken bemächtigen. Diese riefen den mächtigen Chlodwig zu Hilfe. In der Schlacht bei Zülpich (496), unweit der Mosel, neigte sich schon der Sieg aus die Seite der Alemannen. Ta rief Chlodwig: „Hilf mir, Jesus Christus, den sie Gottes Sohn nennen; denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir in dieser Schlacht den Sieg gewährst, sollst du mein Herr sein!" Die Schlacht endete mit einer großen Niederlage der Alemannen; siegreich durchzog Chlodwig die rheinischen Gebiete, bis ein Machtwort Theoderichs von Italien her ihm ant Neckar Stillstand gebot. Damals traten die Alemannen in Abhängigkeit von dem mächtigen Ostgotenkönig (s. o. Xii). Bei der Rückkehr ins Frankenland vollzog Chlodwig seinen Übertritt zum Christentum. Seinen Franken erschien es recht und billig, daß er das verpfändete Königswort halte, das ihm Sieg und Richtn und Zuwachs an Macht eingetragen hatte. So folgten ihm 3000 feiner Gefolgsmänner und nächsten Edlen, als er ant Weihnachtsfeste 496 im Dome zu Reims vom 496 Bischöfe Remigius die Taufe erhielt. Aber nur sehr langsam vollzog sich der Übertritt des Volkes, das nach hundert Jahren noch nicht völlig bekehrt war. Nicht lange ließen ihn fein Ehrgeiz und feine Habgier ruhn. Bald wandte er sich gegen die Burgunden und einige Jahre später gegen die West-

8. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 72

1908 -
72 — Karl Marlell teilte bei seinem Tode das Frankenreich, als sei er dessen König, zwischen seinen beiden Söhnen. Und als der jüngere von ihnen, Pipin, durch den Rücktritt seines älteren Bruders, der bald daraus im Kloster starb, Alleinherrscher geworden war, zauderte er nicht, die königliche Macht, die er in Wahrheit schon besaß, auch dem Namen nach zu erwerben. Dies konnte aber nur durch gewalsame Entthronung des rechtmäßigen Königs geschehn, und einen so auffälligen und rechtswidrigen Schritt wagte er nur zu tun, wenn die Gewissensbedenken der Franken beruhigt wurden. Dies geschah dadurch, daß der Papst die Entthronung des letzten Merowingers im voraus billigte und den Thronräuber durch seinen Gesandten Bonisatins 751 feierlich salben und krönen ließ (751). Der letzte Merowinger endete im Kloster. Bald war der Papst in der Lage, für die erwiesene Gefälligkeit um Gegendienste zu bitten. Die weltliche Macht über Rom und fein Gebiet konnte ihm zwar der rechtmäßige Besitzer, der Kaiser von Ostrom, nicht streitig machen, aber ein gefährlicher Mitbewerber entstand in den Langobarden, die unter kräftigen Königen nunmehr endlich die Eroberung Italiens zu vervollständigen gedachten. Das Exarchat, Ravenna und Umgebung, hatten sie bereits erobert und griffen nunmehr Rom an, das sie mit Recht als ost-römisches Gebiet betrachteten Dem Papste aber erschien dies Vorgehen als ein Angriff ans den Besitz der römischen Kirche, und als der Bannfluch, den er gegen den katholischen Langobardenkönig schleuderte, keine Wirkung tat, eilte er selbst ins Frankenreich, um den ihm zum Dank verpflichteten König Pipin um Hilfe und Beistand anzurufen. Dieser war sofort bereit. In zwei großen Feldzügen wurden die Langobarden besiegt und zur Herausgabe des eroberten oströmischen Gebietes gezwungen. Dieses wurde aber nicht dem Kaiser zurückgegeben, sondern dem Papste überlassen, der auf diese Weise rechtmäßiger Herr des römischen Gebietes und des Exarchats wurde. So 756 entstand der Kirchenstaat durch die Pipinsche Schenkung (756); sich selbst aber sicherte Pipiu die Oberherrschaft, indem er den Titel Patri'cins (d. i. 768 Schirmherr Roms und der römischen Kirche) annahm. Er starb 768 und hinterließ die Regierung seinen beiden Söhnen Karl und Karlmann. Xvii. Karl der Große. Durch den frühzeitigen Tod Karlmanns, mit dem er sich zunächst in 771 das Frankenreich geteilt hatte, ward Karl Alleinherrscher (771). Diesem bedeutenden Fürsten war es nicht nur vergönnt, sein Machtgebiet noch zu vergrößern, sondern dem fränkischen Reiche Einrichtungen zu verleihen, die sich jahrhundertelang erhalten und bewährt haben; auch hat er das ganze Abendland durch seine gewaltige Persönlichkeit so beeinflußt, daß wohl nur wenige Fürsten so berechtigten Anspruch auf den Namen „der Große'' haben, wie er.

9. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 69

1908 -
— 69 — So kam es nicht zur vollständigen Eroberung Italiens; oströmisch blieb Ravenna, wo der Exarch, der Statthalter des Kaisers, residierte, ferner der Bezirk von Rom, endlich ganz Südrtalien und Sizilien. Diese Zersplitterung war günstig sür die Machtstellung des römischen Bischofs; allmählich fiel ihm die Verwaltung der Stadt Rom und ihres Bezirkes zu, und so gewann er weltliche Macht zu seiner ursprünglich nur geistlichen. Und da der fern wohnende Exarch und der uoch fernere Kaiser ihn ihre Obergewalt nicht fühlen lassen konnten, so bereitete sich die völlige Unabhängigkeit dieses weltlichen Besitzes vor. Gleichzeitig wuchs auch das geistliche Ansehn des römischen Bischofs, und allmählich gewöhnten sich die Völker des Abendlandes daran, in ihm das Oberhaupt des christlichen Abendlandes zu verehren. Der erste, den man in diesem Smne Papst nennen kann, war Gregor I. (um 600). Er hat das persönliche Verdienst, die Angeln und Sachsen in Britannien (s. o. Xi) zum Christentum bekehrt zu haben. Sein Eiusluß brachte auch die Langobarden dazu, vom arianischen zum katholischen Christentum überzutreten. Dieser Schritt erleichterte ihre Verschmelzung mit den römischen Bewohnern des Landes. Nach den Langobarden führt heute uoch der größte Teil der Po-Ebene den Namen Lombardei. Die lombardische Königskrone heißt auch die eiserne Krone, weil in sie ein Draht eingelegt ist, den man ans einem angeblich vom Kreuze Christi stammenden Nagel hergestellt hat. D) Das Frankenreich. Xv. Das Frankenreich unter den Merowingern. Alle die blühenden, jngendkrästigen Völker, die aus dem schier unerschöpflichen Germanien gegen das altersschwache Römische Reich zum Angriffe vorgingen, find entweder sofort vernichtet ober allmählich römischem Wesen unterworfen worben. So war es schon beit Kimbern nitb Teutonen ergangen, so verbluteten noch vor dem Ende der Völkerwanbernng Vanbalen nrtb Ostgoten, und auch die Reiche der Burgunben, der Westgoten nrtb Langobarden verschwanben spurlos nach kurzem Bestehn. Die Reste aller dieser Völker gaben ihr Germanentum auf und gingen im Romanentum unter; dem sie frische Kraft zuführten. Nur das Jnselreich der Sachsen in Britannien und vou allen Festlandreichen nur das Frankenreich hatten dauernden Bestand. Vor allen andern Germanenreichen der Völkerwanderung war das Frankenreich dadurch begünstigt, daß es nicht ausschließlich aus romanischem Boden lag, sondern in enger nachbarlicher Berührung mit dem eigentlichen Germanien stand und aus dessen noch immer nicht aufgebrauchter Volks-•kraft immer neue Stärkung erhielt, fodaß ihm germanischer Charakter erhalten blieb. Auch war es ein Vorteil, daß die Frauken den Romanen nicht

10. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 75

1908 -
— 75 — Zum Schutze desselben bildete Karl eine Militärgrenze, die Marken, einen breiten Streifen Landes, der von der Elbmündung nach Süden bis an die Alpen reichte und sich in sächsische, thüringische, fränkische und bairische Marken gliederte. Ju diesen Gebieten, die stark befestigt wurden, herrschte kriegerisches Wesen, und ihren Verwaltern, den Markgrasen, war eine besonders große Machtvollkommenheit verliehn. Schließlich wurde auch gegen die Dänen eine solche Mark errichtet, die bis zur Eider reichte. Das gewaltige Reich, welches mit Ausnahme Britanniens das gesamte romanisch-germanische Abendland umsaßte und durch die Waffen der Franken und das abendländische Christentum zusammengefaßt und zusammengehalten wurde, rief in den Völkern die Erinnerung an das Römische Reich hervor, dessen Segnungen unvergessen waren. Es war nur natürlich, daß man erwartete, es auch äußerlich wieder aufleben zu sehen. Diese Erwartung ward durch Vorgänge in Rom zur Erfüllung gebracht. Papst Leo Iii. war in den Straßen Roms von seinen Gegnern mißhandelt und gefangen gesetzt worden. Dem Kerker entflohen, suchte er seinen Schutzherrn, den Frankenkönig, aus, den er zu Paderborn un Sachsenlande antraf. Karl versprach, die Sache persönlich zu schlichten, und begab sich selbst nach Rom. Hier sand unter seinem Vorsitz eine Versammlung von Geistlichen und Laien statt, vor welcher der Papst sich Über die wider ihn erhobenen Anklagen rechtfertigte; dann wurde Gericht über die Empörer gehalten, die zu strengen Strafen verurteilt wurden. Inzwischen waren die Beratungen über das Wiederauflebenlassen des römischen Kaiserreichs dem Abschluß nahe gekommen. Am Weihnachtstage des Jahres 800 kniete Karl betend vor einem Altare der Peterskirche; da trat zur Über- 800 raschnng Karls der Papst hervor und setzte ihm eine zu diesem Zwecke angefertigte Krone anfs Haupt; die Anwesenden, darunter die höchsten weltlichen und geistlichen Würdenträger, riesen jubelnd aus: „Heil dem von Gott gekrönten, großen und friedenbringenden römischen Imperator, dem Augustus Karl!" Der Papst aber vollzog mit Handkuß und Kniebeugung die Huldigung, wie sie seine Vorgänger dem oströmischen Kaiser dargebracht hatten. Das neue Römische Kaiserreich fränkischer Nation war der allgemeinen Ansicht nach eine Fortsetzung des weströmischen Kaiserreichs, das über 300 Jahre geruht hatte. Karl der Große stand sonach ebenbürtig neben dem oströmischen Kaiser, alle übrigen christlichen Fürsten des Abendlandes standen unter ihm. Italien war das Hauptland des Kaiserreiches, dessen Leitung und Vertretung uach außen dem Fraukenvolke zusiel. Auf alle Provinzen, die früher zum Weströmischen Reiche gehört hatten, konnte Kart Anspruch erheben. Auch hatte seine Kaisergewalt eine wichtige geistliche Seite: er war der Schutzherr der abendländischen Kirche, hatte sie gegen die morgen-ländische Kirche, den Islam und das Heidentum zu vertreten; auch war er verpflichtet, sie frei von Ketzerei zu halten, und hatte ein Aufsichtsrecht über ihre Verwaltung. So nahm er eine wahrhaft erhabene Stellung ein. [Später hat der Umstand, daß die Kaiser ihre Krone aus den Handen
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